Die Monarchen und Behörden der Donaumonarchie förderten die Religionsgemeinschaften in vielfacher Weise. Im Gegenzug forderten sie Loyalität und Pflichterfüllung. Eine Schlüsselrolle nahmen dabei katholische Bischöfe ein, die über ihre Kirchenagenda hinaus als Staatsdiener, Kulturkämpfer oder Nationenbildner hervortraten. Das auf vier Bände angelegte Handbuch schließt mit neuem Konzept an die Bischofslexika von Erwin Gatz an und bietet eine kritische Zusammenschau von regionaler und internationaler Forschung, ergänzt um Erkenntnisse aus zentralen Archiven.
Der zusammen mit einem slowakisch-ungarischen Historikerteam erarbeitete erste Band widmet sich den 130 Bischöfen des Königreiches Ungarn (ohne Kroatien), wo Staats- und Kirchenbelange eng verwoben waren. Ihre Dotierung war legendär. Im Idealfall investierten sie in kirchliche Infrastruktur und gemeinnützige Einrichtungen oder förderten Wissenschaft und Kunst. Andere bedienten einen fürstlichen Lebensstil und begehrliche Verwandte oder schlitterten durch Misswirtschaft in den Ruin.