Vortrag von Thomas Prügl:
Zur Bedeutung der Metapher in der mittelalterlichen scholastischen Theologie und Schriftauslegung
Die metaphorische Sprache der Bibel stellte die mittelalterliche Theologie vor nicht geringe Herausforderungen. Während man im hohen Mittelalter die Theorie des mehrfachen Schriftsinnes, wie er in der altchristlichen Schriftauslegung grundgelegt war, als das Proprium der Theologie verstand und Schriftauslegung als durchgängig symbolisch-allegorisches Verweissystem auf zugrunde liegende Glaubensgeheimnisse perfektionierte, forderte ab dem 13. Jahrhundert ein neues Wissenschaftsverständnis geradezu die Eliminierung von bildhafter Rede im theologischen Diskurs: Sacra Scriptura non debeat uti metaphoris lautete die Devise einer sich an der aristotelischen Epistemologie messenden Theologie, die sich nun radikal den Regeln der formalen Logik unterwarf. Der Vortrag beleuchtet Diskurse, in denen sich die scholastische Theologie der Problematik von metaphorischer Sprache stellt und ihre Funktion im Rahmen von Theologie und Schriftauslegung neu auslotet.
14. Jänner 2021, 19:15 Uhr
Der Vortrag findet online über Zoom statt:
https://us02web.zoom.us/j/88002439360?pwd=WFlId1l3RHJ1V0hTbkV2UFFSVzlzZz09
Meeting-ID: 880 0243 9360
Kenncode: awaonline!