Freiburg / München, Alber, 2020 (384 S.)
Die neuere Phänomenologie ist durch eine intensive Auseinandersetzung mit theologischen Fragestellungen gekennzeichnet. Dabei gilt jedoch als ausgemacht, dass ein angemessenes philosophisches Gottesdenken sich nur jenseits der von Husserl vorgegebenen methodischen Grenzen der Phänomenologie entwickeln könne. Das vorliegende Buch will demgegenüber die bislang noch kaum beachtete rezeptionsgeschichtliche Verbindung zwischen Husserls Egologie und Meister Eckharts Intellektmystik in den Vordergrund rücken: Sowohl für den Thüringer Dominikaner als auch für den Begründer der Phänomenologie ist das reine Ich der Ort, an dem das Göttliche unmittelbar durchbricht und als wirkender Logos allen theoretischen wie praktischen Bezügen zur Welt und zu den Mitmenschen zugrunde liegt.