Konziliengeschichte und Ekklesiologie
Ein Kerngebiet der Kirchengeschichte widmet sich seit jeher den kollegialen sowie monarchischen Leitungsstrukturen der Kirche. Mit der Konziliengeschichte greift die Forschungskonzentration eine Forschungstradition auf, die spätestens seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil den kollegialen Beratungs- und Entscheidungsstrukturen der Kirche sowie der "Communiostruktur" der Kirche eine größere rolle zubilligt. Sowohl Papsttum und Konzilien sind aber Teil einer grundlegenderen Besinnung auf das Wesen der Kirche und ihre sichtbare Verfassung. Damit sind aber auch die historischen Probleme von Kirchenspaltungen und den Bemühungen um Kircheneinheit verbunden. Die Forschungskonzentration versucht der Tatsache gerecht zu werden, dass gerade das Mittelalter eine sehr fruchtbare Zeit der institutionellen Entwicklung von kirchlichen Strukturen war und dass in jene Periode Ereignisse und Entwicklungen fielen, deren Folgen die Kirche bis heute prägen und plagen.
Die Forschungskonzentration arbeitet in diesen Fragen Projekte wissen sich in diesen Fragen eng mit dem wissenschaftlichen Unternehmen der "Konziliengeschichte" und der Gesellschaft für Konziliengeschichtsforschung zusammen (konziliengeschichte.org), die sich um eine Aufarbeitung und Erforschung der reichen synodalen Tradition der Kirche bemüht. Weiterhin sieht sich die Forschungskonzentration in der Pflicht, die breitere ekklesiologische Dimension der Kirchengeschichte sowie die konziliare und kirchliche Konfliktgeschichte im ökumenische Gespräch der Gegenwart wach zu halten.
Aktuelle Projekte:
- Univ.-Prof. Dr. Thomas Prügl:
Das Konzil von Basel (1431-1449) - Univ.-Ass. Mag. Christina Traxler:
Firmiter velitis resistere. Die Auseinandersetzung der Wiener Universität mit dem Hussitismus vom Konstanzer Konzil (1414–1418) bis zum Beginn des Basler Konzils (1431–1449) - Mag. Olha Uhryn:
Im Dienst von Kircheneinheit und Reform. Wirken und Werk des Bischofs Andreas de Escobar (ca. 1366/67 - ca. 1440)