Das Priesterkolleg St. Augustin „Frintaneum" in Wien 1816 bis 1918

15.01.2008

Kirchliche Elitebildung für den Donau-Alpen-Adria-Raum

Karl Heinz Frankl und Rupert Klieber (Hg.)

Böhlau-Verlag, Wien 2008

Unter Inspiration des Burgpfarrers Jakob Frint (gest. 1834) gründete Kaiser Franz I. das Priesterkolleg St. Augustin ("Frintaneum") in Wien: als Pflanzstätte eines kirchlich wie staatlich loyalen höheren Klerus sowie als Kaderschmiede für verantwortungsvolle Aufgaben in Kirche und Staat. Ein Jahrhundert lang (1816 bis 1918) nominierten die katholischen Bischöfe der Habsburgermonarchie dafür intellektuell begabte und zur spirituellen Formung bereite Jungpriester, die in Wien ein Doktoratsstudium absolvierten und liturgische Dienste in der kaiserlichen Hofkapelle versahen (insgesamt 1.096 Kleriker).

Der vorliegende Band ordnet das "Frintaneum" in das gesellschaftliche und kirchliche Umfeld der Zeit ein und präsentiert wichtige Ergebnisse einer vollständigen biogrammatischen Untersuchung der Frintaneums-Absolventen aus den Kirchenprovinzen Görz, Salzburg und Wien. Darüber hinaus werden erstmals auch die zahlreichen Beschickungen aus Ungarn, Böhmen und Mähren in den Blick genommen, für die das Kolleg eine besondere Bedeutung erlangte. Zuletzt wird das "Frintaneum" mit dem "deutschen" Priesterkolleg Santa Maria dell’Anima in Rom verglichen und die Frage erörtert, inwieweit sich die beiden Priester-Fortbildungstätten als "ultramontane" und "staatskirchliche" Konkurrenz gegenüberstanden.

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