Bischofslexikon der Habsburgermonarchie 1804-1918


Projektbetreiber:

ao.Univ.-Prof. DDr. Rupert Klieber

Projektbeschreibung:
An dem seit 2010 an der Universität Wien angesiedelten internationalen biographischen Großprojekt arbeiten unter der Gesamtleitung von Rupert Klieber erstmals nach 1918 (Kirchen-)Historiker*innen aus allen neun Nachfolgestaaten der Donaumonarchie zusammen, um durch ein 'amtsbiographisches' Lexikon über "Die Bischöfe der Donau­monarchie 1804-1918" Grundlagen für ein Gesamtprofil ihrer obersten religiösen Leitungs­organe für das lange 19. Jahrhundert zu schaffen.

Der Habsburgerstaat setzte mehr als andere Großmächte der Zeit auf eine enge Kooperation mit allen Religions­gemeinschaften, die zugleich gefördert und gefordert wurden. Den Bischöfen der christlichen Kirchen kam dabei eine besondere Rolle zu.

Avisierter (Zeit-)Raum des Projekts:
Die Lexikon-Reihe bezieht sich auf das Gebiet der Donaumonarchie und die Jahre 1804 bis 1918 (i. e. Kaiserreich Österreich ab 1804 bis 1867, Österreich-Ungarn 1867 bis 1918) und ist vorerst auf vier Bände angelegt. Die bisherigen bzw. aktuellen Planungen erstrecken sich auf alle regierenden Bischöfe der vorreformatorischen christlichen Kirchen in diesem Raum in den Kirchenprovinzen der römisch-katholischen Kirche sowie in den Jurisdiktionsbereichen der orthodoxen Kirche sowie der (mit Rom unierten) griechisch-katholischen und armenisch-katholischen Kirche.

Die Bände I bis III widmen sich den Bischöfen der römisch-katholischen Kirche:

Band I (Ungarn ohne Kroatien): Kirchenprovinzen Gran, Kalocsa und Eger = 126 Bischöfe

Der Band ist 2020 erschienen. ⇒ Zur Publikation

Band II (deutsch und nordslawisch geprägte Monarchie): betreffend die Kirchenprovinzen Salzburg und Wien, Prag und Olmütz, Krakau und Lemberg mit 69 + 42 + 30 = 141 Bischöfe

Band III (italienisch und südslawisch geprägte Monarchie): i.e. die Kirchenprovinzen Mailand, Venedig, Görz sowie Zadar, Zagreb und Sarajewo mit 89 + 5 + 68 = 162 Bischöfe

Gesamt-Umfang: 429 Bischöfe

Band IV ist 149 Bischöfen aller Kirchen östlicher Tradition gewidmet. Die redaktionelle Leitung dieses Bandes hat Univ. Prof. Dr. Thomas Németh, Universität Wien, übernommen. Nähere Angaben dazu hier

Ausblick des Projekts:
Angestrebt wird, das Projekt durch künftige Kooperationen in Richtung der übrigen organisierten Religionen der Donaumonarchie auszuweiten. Das betrifft die Bischöfe und Superintendenten protestantischer Kirchen, ebenso oberste Organe der jüdischen und muslimischen Religionsgesellschaften auf dem Gebiet der Monarchie.  


Vertragspartner für das Projekt „Bischofslexikon“ sind:  

  1. Jaroslav Šebek (Historisches Institut der Akademie der Wissenschaften Prag) für die Bischöfe von Böhmen und Mähren
  2. Péter Tusor (Katholische Universität Budapest) in Kooperation mit István Fazekas (Ungar. Archivdelegation im Haus-, Hof- und Staatsarchiv in Wien) für die Biogramme der röm.- und griech.-kath. Diözesen des Königreiches Ungarn (exkl. der heute slowakischen und kroatischen Diözesen).
  3. Emilia Hrabovec (Univ. Bratislava) ist für die Biogramme heute „slowakischer“ resp.  vormals ober­ungarischer Diözesen verantwortlich.
  4. Den polnisch-sprachigen Kollegsmitglieder der ED Krakau bzw. galizi­scher Diözesen widmet sich unter der Koordination von Marek Stasiowski (Wien) und den Komitee-Mitgliedern Stanisław Nabywaniec (Univ. Rzeszów) und Józef Wołczański (Theol.-Päpstliche Akademie Krakau).
  5. Die Erstellung von Biogrammen der kroatischen Diözesen in der österreichischen wie ungarischen Reichshälfte (die Kirchenprovinzen Zara und Zagreb) sowie für Bosnien verantwortet Frau Dr. Ivana Horbec von der Akademie der Wissen­schaften in Zagreb.
  6. Für den Bereich der griech.-kath. Diözesen der heutigen Ukraine zeichnet Prof. Dr. Oleh Turij (Univ. Lemberg) verantwortlich.
  7. Die Erstellung der Biogramme aus lombarischen und venetiani­schen Diözesen wird durch das Istituto di Storia Sociale e Religiosa in Gorizia/Görz unter Leitung von Frau Prof. Liliana Ferrari organisiert.